deutscher Politiker; badischer Kultusminister 1919-1922; Staatspräsident 1921/22; anschließend Direktor der BASF; 1939 Emigration in die USA
* 22. Juni 1876 Lahr
† 15. September 1952 Krefeld
Wirken
Hermann Hummel wurde am 22. Juni 1876 in Lahr (Baden) als Sohn eines Oberrealschullehrers geboren. Er besuchte das Gymnasium in Karlsruhe und darauf zunächst die dortige Technische Hochschule (1894-1896), um sodann an den Universitäten Heidelberg, Freiburg und Strassburg bis zum Jahre 1902 Ingenieurwissenschaft, Astronomie, Chemie und Philosophie zu studieren. Im Jahre 1902 legre er das Staatsexamen ab und war seit 1906 als Realschul-Professor in Karlsruhe im Schuldienst tätig.
Frühzeitig ein namhafter Vertreter süddeutscher, im besonderen badischer Demokratie, gehörte H. in den ersten Jahren der Weimarer Republik zu der Reihe damals führender demokratischer Persönlichkeiten. Er war seit 1919 badischer Kultus-und Unterrichtsminister und 1921/22 badischer Staatspräsident. Im Jahre 1923 schied er aus dem Staatsdienst aus, trat in die Leitung der badischen Anilin-und Sodafabrik ein und wurde von hier ausgehend alsbald auch für die Gründung der I.G.-Farben-Industrie herangezogen. Daneben blieb er jedoch politisch weiter in der Demokratischen Partei tätig, als deren Vertreter er in den Wahlperioden 1924 - 1928 für Magdeburg dem Reichstag angehörte.
Im Jahre 1930 schied H. aus dem aktiven politischen Leben aus, versagte sich jedoch auch weiterhin ...